[vz-dev] Messungenauigkeit

Jakob Hirsch jh at plonk.de
Fri Dec 3 13:58:56 CET 2010


Hi,

Jens Wilmer, 2010-12-02 01:23:
> Das stimmt so wieder nicht, obwohl hier nichts Falsches steht :) Die
> Zeitbasis ist hoch aufgelöst. Allerdings ist es schwer an den
> entsprechenden Controllern noch einen freien interruptfähigen Pin zu
> finden und diesen dann im selbst gebastelten RT Linux auszuwerten.

D.h., man müßte (mit entsprechender Frequenz) pollen? Oder wo ist da das
Problem?

> Mir würde eigentlich auch ein Messwert pro Minute reichen. Na gut,

Das wäre dann ja dein Leistungsmesser.

> gebräuchlichsten Geräte liefern ungefähr 1000 Impulse / kWh, Der
> Nennstrom beträgt 5 A, das entspricht einer Nennleistung von etwas über
> 1000 Watt, je nach Spannung, nominal 230 V, bei mir sind es selten mehr
> als 222 V. Bei diesem Strom haben sie in der besten Genauigkeitsklasse
> eine Genauigkeit von +/- 1%, das heißt an der genauesten Stelle liegen
> zwei Impulse zwischen 3,099 und 3,162 Sekunden auseinander.  Immerhin
> schon 60 ms Unterschied.

Ok, aber das ist schon einiges besser als 1s. Warum sollte man diese
Auflösung verschenken?

Hast du Ahnung wie's bei anderen Betriebspunkten aussieht? Der Bereich
100 bis 500W dürfte für die meisten wohl interessanter sein.

> Außerdem liegen die einzelnen Messpunkte 3 Sekunden auseinander und die
> der Zwischenzeit aufgenommene Leistung hat eine Energie von 1 Wh
> verbraucht. Das kann bedeuten, das der Staubsauger die 3 Sekunden mit
> einem kW lief, oder dass der Herd eine Sekunde mit 3 kW geheizt hat und
> zwei Sekunden lang nicht. Was passiert ist, weiß man nicht, da es nicht
> gemessen wird. Wenn man jetzt (so wie Justin es mir immer zu verkaufen

Stimmt, aber beides kommt in der Praxis eher nicht vor und ist daher
irrelevant.

> versucht :) ) Bei einem Impuls in drei Stunden eine hübsche Linie bei
> 0,3 W zieht, sieht das hübsch gerade aus, hat aber wahrscheinlich nichts
> mit der Realität zu tun, da der Impuls von "Ich mit Licht auf dem Klo"
> und nicht von "in der Steckdose vergessenes Ladegerät" kam. (Dazu kommt

Naja, 60W * 60s gibt schon 1 Impuls (bei 1000 Impulse/kWh). Ja ok,
Energiesparlampe (wobei, Einschaltstrom!) und Schnellpinkler.

Aber abgesehen davon: Bei der gegebenen Auflösung (800 bis 2000 Impulse
pro kWh) erwartet wohl niemand ernsthaft, ne Woche später noch im
Webinterface zu sehen, ob da jemand auf dem Klo war oder ein Ladegerät
durchlief.

> falsche Werte anzeigt.) Ein Energie-Impuls am Ende der 2 Stunden käme
> dem wahren Verbrauch in diesem Fall schon viel näher und ist auch die
> richtigere Darstellung, weil es das, was gemessen wurde besser
> darstellt: Im vergangenen Zeitraum wurde eine bestimmte Menge Energie
> verbraucht und zum Zeitpunkt des Impulses wurde auf jeden Fall Energie
> verbraucht, was davor war, oder wie viel zu welchem Zeitpunkt verbraucht
> wurde, weiß man nicht.

Das sagt lediglich, daß zum Zeitpunkt des Impulses Energie über der
Meßgrenze des Energiezählers umgesetzt wurde, sonst nix.

> Der 3 Watt Dockstar bekommt in dieser Darstellung dann keine 3 Watt
> Linie, sondern alle 20 Minuten einen 3600 Watt Peak über eine Sekunde.
> Aber das ist auch genau das was wir messen. Schaut man sich das dann mit

Nur weil die zeitliche Auflösung des Controllers nur 1s ist? Und wenn's
1ms wäre, würden wir für 1ms 3,6MW Peak messen? Das ist besser, weil??

Wenn man weiß, wo das herkommt, kann das ja mal interessant sein, aber
für den Normalnutzer ist das völlig unbrauchbar und verwirrend. Zumal
man damit genausowenig zwischen Klogang und Netzteil unterscheiden kann,
weil man bei dieser Anzeige für beides den selben Impuls nach xh sehen
würde.

> Genauigkeit von 20 Minuten an, gibt es viele Messwerte mit 3 Watt und
> hin und wieder mal einen mit 6 Watt gefolgt von einem mit 0 Watt oder
> umgekehrt. Schaut man sich die Messwerte pro Stunde an, gibt es viele
> Messwerte mit 3 W, mal einen mit 4 W gefolgt von einem mit 2 W.

Aber genau solche Schwankungen will man doch nicht haben, sie
entsprechen auch überhaupt nicht der Realität. Die festen Intervalle
sorgen so eher für Verfälschung.

Nur, daß wir uns nicht falsch verstehen: Ich will dir nicht deine
Darstellung ausreden. Ich bin sogar eher dafür, daß wir verschiedene
Darstellungsweisen im Web-Frontend integrieren.

> Hat die höhere Auflösung irgendeine Relevanz?
> Ja. Man kann damit auch den Verbrauch höher als eine Sekunde auflösen.
> Wenn ich also wissen möchte ob mein Herd mit 12 kW auf einer Phase in
> der ersten halben Sekunde nach dem Einschaltens mehr Strom verbraucht
> hat als in der zweiten halben Sekunde, könnte ich es so vielleicht noch
> herausfinden (wenn der WRT54GL den ersten Impuls nicht gerade in seine
...
> Interessiert mich das?
> Nein.

Sehe ich auch so. Das die zeitliche Auflösung für die Leistungsanzeige
(wg. = Energie / Zeit) durchaus eine Rolle spielt, wurde aber schon
vorgerechnet. Beim Herd sind 6W hin oder her vielleicht egal, bei
kleineren Verbrauchern allerdings nicht.


Gruß
J


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