[vz-dev] ESP8266 als Temperatursensor - erste Erfahrungen

Florian Knodt f.knodt at yotaweb.de
Sun Jan 11 22:15:42 CET 2015


Nabend,

soweit ich mich entsinne wurde der ESP8266 hier ja schon einmal
angesprochen - nochmal Kurzfassung: Kleines Modul mit 32Bit 80MHz-SoC,
GPIO, ADC, WLAN für ~3-5€ aus Fernost.

Inzwischen sind die ersten Module bei mir eingetroffen - hier mal einige
Erfahrungen:

Die Einrichtung im RS232->WLAN-Modus, der hauptsächlich beworben wird,
ist etwas Fummelarbeit - es gibt verschiedene Module mit verschiedenen
Firmwareversionen und irgendwie hat jede eine andere Bitrate. Hat man es
einmal raus ist die Verbindung von einem Arduino aus (Achtung, nicht
5V-Tolerant) dank der Tutorials recht einfach.

Für VZ-Anwendungen ist es vermutlich interessanter eine eigene Firmware
zu nutzen. Ein passendes SDK existiert, ist aber (bisher?) noch nicht
open source und als Binärwusel nicht sonderlich schön in der
Einrichtung. Im Netz gibt es allerdings für verschiedene Zwecke schon
fertige Beispielcodes, die sich mit USB-RS232-Wandler (~2€) und kleinen
Tools (Windows-GUI, Python-Script) programmieren lassen.

Ich habe zum Testen den ESP8266-Webserver[1] genommen, welcher direkt
einen DHT22 (Temperatur+Luftfeuchte) ansteuern kann. Macht für ~7€ ein
(vom PC ohne Verrenkungen lesbares) WLAN-Thermometer. Für meine Zwecke
ist das Gerät kombiniert mit Linearregler und einer LiIon-Zelle. Der
VZ-Server pollt momentan - wenn in meinem WLAN verfügbar - die
HTTP-Seite und schaufelt die Daten in die Middleware. Mit eigenem Code
lässt sich auch direkt vom Modul pushen, soweit ich sehe ist in der API
alles für HTTP-Requests drin. Ich habe leider noch nicht genug Chips und
am zweiten Standort keine VZ-Installation, daher kann ich in die
Richtung noch nicht weiter schauen - das Modul macht praktischerweise
einen eigenen AP auf wenn es kein WLAN findet, daher ist mein
2-Ort-Betrieb kein Problem. Technisch läuft das Konstrukt soweit sauber,
die Daten kommen zuverlässig an. Da der Beispielcode Server spielt ist
allerdings kein Schlafmodus implementiert, welcher sich ja gerade bei
Sensoren anbieten würde, der Chip genehmigt sich daher dauerhaft ~150mA.
Für Batteriebetrieb müsste man das Konzept also vorzugsweise umdrehen.
Die WLAN-Leistung ist mit 19.5dBm angegeben - wenn meine Rechnung stimmt
dürfte das ohne Modifikationen in DE zulässig sein (100mW EIRP).

Ich vermute, dass in den nächsten Wochen mein Nachschub eintrudelt und
ich dann ein paar feste Sensoren füpr den VZ-Betrieb bauen kann.
Hoffentlich lässt sich so auch der Sleep nutzen, der soll sich mit 0.5mA
begnügen.

Für Fertigware halte ich den Chip wegen der dürftigen Dokumentation des
Herstellers, den vielen Firmwareschwankungen und dem non-OSS-SDK noch
ungeeignet, wer aber für den Eigengebrauch einen günstigen und
platzsparenden WLAN-Sensor basteln möchte dürfte kaum etwas besseres für
den Preis finden.

[1] http://hackaday.com/2014/11/15/running-a-web-server-on-the-esp8266/

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Mit freundlichen Grüßen   ||   Sincerely yours
Florian Knodt ·· www.adlerweb.info · @adlerweb


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