[vz-dev] SPON: Schlaue Stromzähler kommen teuer

Peer Janssen peer at baden-online.de
Sat Aug 14 19:26:26 CEST 2010


14.08.2010
Neue Elektrogeräte

Schlaue Stromzähler kommen teuer

[Foto: Waschmaschine mit Handy-Verbindung: Das Smart Grid soll beim 
Sparen helfen]

Intelligente Strommesser können längst nicht so viel sparen helfen wie 
angenommen: Nach Informationen des SPIEGEL kommen mehrere Studien zu dem 
Ergebnis, dass entsprechende Geräte sogar höhere Kosten verursachen.

Elektrogeräte sollen dabei helfen, die Stromkosten niedrig zu halten - 
und sich beispielsweise erst dann einschalten, wenn gerade Strom günstig 
verfügbar ist. "Smart Grid" nennt sich die Technologie, die ersten 
Geräte, die sich auf das Stromsparen verstehen sollen, kommen nun auf 
den Markt. Die Verbraucher können kräftig sparen, so das verlockende 
Versprechen - doch dafür ist die Anschaffung ein bisschen teurer.

Doch mehrere Studien kommen nach Informationen des SPIEGEL zu einer 
weniger optimistischen Einschätzung: Der Aachener Energieberater Peter 
Klafka hat eine Summe von 21,50 Euro errechnet, die ein Haushalt im Jahr 
einsparen kann. Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und 
Kommunikationsdienste in Bad Honnef kommt auf einen Betrag von 9 bis 42 
Euro. Die Bonner Bundesnetzagentur kalkuliert mit 12 bis 50 Euro.

Diesem Nutzen stehen allerdings hohe Kosten gegenüber. Den Austausch des 
Zählers stellen die Versorger laut Deutscher Energie-Agentur einmalig 
mit 35 bis 100 Euro in Rechnung. Dazu kommt eine jährliche 
Dienstleistungsgebühr: Sie rangiert je nach Anbieter zwischen 60 Euro 
für ein Basismodell und 240 Euro für das Komplettangebot.

Unter dem Strich legt der Verbraucher also oftmals drauf. Das 
Sparpotential des intelligenten Stromnetzes werde "enorm überschätzt", 
sagt Energieberater Klafka. Zuweilen verursache ein intelligenter Zähler 
sogar erst einmal zusätzlichen Stromverbrauch, weil die Tarifdaten rund 
um die Uhr übertragen werden müssen. Eine dazu nötige permanente 
DSL-Verbindung verschlingt pro Jahr rund 131 Kilowattstunden. Zum 
Vergleich: Ein moderner Kühlschrank benötigt weniger als 100 
Kilowattstunden.

Seit Jahresbeginn müssen Hausbesitzer in allen Neubauten und 
komplettsanierten Objekten intelligente Stromzähler installieren, die 
Energieverbrauch und Nutzungszeit anzeigen. Zugleich sind die 
Netzbetreiber verpflichtet, vom kommenden Jahr an Stromtarife 
anzubieten, deren Preis je nach Angebot und Nachfrage schwankt.

Die Idee: Konsumenten sollen mit Hilfe der neuen Zähler und variablen 
Tarife ihren Stromverbrauch in billigere Zeiten verlagern. Die Praxis 
zeigt allerdings, dass nur wenige Elektrogeräte dafür in Frage kommen.

[http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,711879,00.html]


More information about the volkszaehler-dev mailing list